Der
heutige Beitrag handelt von der Geschichte einer Immobilie in der Halleschen
Straße in Merseburg. Besser bekannt ist das Grundstück unter dem Namen „Denkmalhof“.
Dieser ist ein schönes Beispiel für die Wandlungsfähigkeit eines Ortes, die bis
heute längst noch nicht abgeschlossen ist.
Im
Mai 1882 legte Theodor Groke den Grundstein und gründete seine Firma „Theodor
Groke Maschinenfabrik Merseburg“. Er erlangte einen guten Ruf weltweit, da die
Qualität, der dort gefertigten Spezialmaschinen für den Abbau von Ton, auszeichnet
war. Nach und nach konnte er neue Absatzmärkte erschließen.
Knapp
31 Jahre später, am 13. Dezember 1913, waren die Umsätze vielversprechend. Für
eine weitere Expansion war es notwendig, die Firma in eine Aktiengesellschaft
umzuwandeln. Auf diese Weise sollten neue Investoren gefunden werden, um die
eigene Stellung am Markt weiter zu festigen.
„Theodor
Groke Aktiengesellschaft Merseburg; Spezialmaschinenfabrik für Ziegelei-,
Schamotte-, Zerkleinerungs- und
keramische Industrie“, so lautete der neue Name für Grokes Firma. Im
Vordergrund stand also nicht mehr der Abbau von Ton, denn es wurde bereits
expandiert. Der Erfolg seiner Spezialmaschinen hielt weiter an.
Düster
wurde es allerdings in den Jahren 1938/39. Es bahnte sich ein schleichendes
Ende an. Ein Konkurrent erschien auf der Bildfläche. Dabei handelte es sich um
die Firma „Berger&Co. Gesellschaft mit beschränkter Haftung,
Spezialmaschinenfabrik für die Tonindustrie“. Ursprünglich aus
Bergisch-Gladbach stammend, wollte sich „Berger&Co.“ erweitern. Aus diesem
Grund kauften sie die Aktien der Firma Groke, so dass sie am Ende nahezu 90%
aller Aktien besaßen.
Am
1. Oktober 1939 war es dann soweit. Die Bergisch-Gladbacher pachteten die
Merseburger Spezialmaschinenfabrik und wandelten sie so in eine Zweigstelle
ihres eigenen Unternehmens um. Natürlich wieder unter einem eigenen Namen:
„Berger Maschinenfabrik GmbH Groke Werk Merseburg“. Genau 7 Jahre bestand die
Firma noch, bevor am 1. Oktober 1946 endgültig Schluss war.
Gegründet
wurde die Firma Groke im Deutschen Kaiserreich. Sie überstand den Ersten
Weltkrieg und die schwierige Nachkriegszeit. Die großen Wirtschaftskrisen der
Weimarer Zeit sorgten vielleicht für Unsicherheit und Absatzeinbrüche, aber
auch das überstanden sie. Das Dritte Reich und der Zweite Weltkrieg kamen und
vergingen. Ihr Ende fand die ehemalige Firma „Theodor Groke Maschinenfabrik
Merseburg“ schließlich durch Enteignung.
Quellen
Landeshauptarchiv
Sachsen-Anhalt, Abteilung Merseburg. I 559
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