Kaiser,
ein Titel, der Macht, Glanz und Gloria versprüht. Das was ihn vom König
unterschied, kam bereits zur Sprache. Nun aber soll mehr auf die Entwicklung
des Kaisertums eingegangen werden. Woher stammt der Titel? Blieb seine Funktion
über die Jahrhunderte hinweg gleich oder veränderte diese sich?
Es
gibt einige Fragen auf die eingegangen werden müssen. Immerhin beherbergte
Europa eine ganze Anzahl von unterschiedlichen Kaiser(titel). Über das antike
Rom, dessen Spaltung in West- und Ostreich hin zu Byzanz und dem Heiligen
Römischen Reich (deutscher Nationen) und dem Zarenreich Russland. Nicht
vergessen dürfen wir Napoleon, die habsburgische und die deutsche Kaiserlinie.
Sie sehen also, dass es viele Entwicklungsmöglichkeiten des Kaisertums gab, die
je nach Nationen natürlich variieren konnte.
1. Das (West-)
Römische Reich
Nach
dem römischen Bürgerkrieg im 2. und 1. Jahrhundert v. Chr. geriet die Republik
in eine schwere Krise. Kurzum war der Sieger Namenspatron von dem Titel des
Kaisers: Gaius Julius Caesar.
Nach
dessen Ermordung war es sein Neffe Octavian, der die Zügel in die Hand nahm und
die Mörder seines Onkels jagte. Caesar hatte sich vorher zum „Diktator auf
Lebenszeit“ ernannt, war de facto ein Alleinherrscher. Dass dies im römischen
Senat nicht besonders gut ankam, kann man sich denken. Octavian stellte sich wesentlich
geschickter an. Er war zwar auch alleiniger Herrscher, nannte sich aber stets
„Primus inter pares“ - „Erster unter Gleichen“. Man mag die Titel für eine
Wortspielerei halten, in der Geisteswelt und der Identität der Römer waren
diese Titel dafür umso wichtiger. Niemand wollte erneut einen König haben,
galten diese doch als verderbt, ja geradezu als böse. Octavian, oder besser
bekannt unter seinem Ehrentitel „Augustus (der Erhabene)“, stellte die Macht
des Senates wieder her. Zumindest so weit, dass er bei allen Entscheidungen das
letzte Wort hatte bzw. es seine Entscheidungen waren, die durchgebracht werden
mussten.
Für
Rom begann unter Augustus ein Goldenes Zeitalter. Das Reich expandierte und
Rückschläge gab es kaum. Nach Jahren Alleinherrschaft verstarb Augustus im
Jahre 14 n. Chr. Seine Nachfolger schafften es das Reich weiter kontinuierlich
auszubauen. Unter Kaiser Trajan erreichte Rom seine größte Ausdehnung. Im 4.
Jahrhundert schließlich erfolgte die Teilung des Reiches in Westrom und Ostrom,
so dass quasi zwei Kaiserreiche geschaffen waren, die formell zusammengehörten.
Schließlich endete die Herrschaft des letzten Kaiser Romulus Augustus und des
römischen Reiches im Jahr 476. Das Oströmische Reich existierte weiterhin.
Augustus
selbst schmückte sich bereits zu Lebzeiten mit einem weiteren Ehrentitel:
„Caesar“. Der Gedanke dahinter war einfach, man muss allerdings verstehen, wie
sich römische Namen zusammensetzten.
Gaius war der Vorname,
Julius der Familienname,
Caesar der Beiname.
Dieser
bedeute so viel wie „der Herausgeschnittene“ und verweist auf seine für die
damalige Zeit ungewöhnliche Geburt. Er kam, wie wir heute sagen würden, per
„Kaiserschnitt“ auf die Welt. Damit unterschied er sich deutlich von den
normalen Geburten, so dass es, zumindest nach seinem Tod, als ein Zeichen
seiner Göttlichkeit gewertet wurde. Fortan schmückte sich nicht nur Augustus
mit dem Beinamen Caesar, sondern auch viele andere seiner Nachfolger. Die Tradition
lebte im Herrschaftsverständnis des Mittelalters, der Neuzeit und der Moderne
weiter. Der Beiname bekam also den Rang eines Titels und im Zuge unserer
Eindeutschung wurde als „Caesar“ der „Kaiser“.
Falls
Sie sich, werte Leser, fragen was der Ausflug in die Kaisergeschichte(n) mit
dem Merseburger Land zu tun hat, möchte ich eine einfache Antwort darauf geben.
Um zu verstehen, weshalb Könige, Kaiser, Bischöfe und viele andere höhere
Würdenträger so wichtig waren für unsere Identität, müssen wir deren Geschichte
nachvollziehen können. Ich möchte Ihnen deshalb versuchen die Mentalitäten
näher zu bringen. Denn selbst wenn das Merseburger Bistum nicht besonders groß
war und auch die Pfalz immer weiter an Bedeutung verlor, so war der Ort
Merseburg dennoch bedeutend und prägend für die Geschichte Deutschlands.
Vielleicht können wir unsere Heimatgeschichte so besser in eine
Gesamtbetrachtung rücken.
Quellen:
http://www.fsgeschichte.uni-freiburg.de/studium/prufungshilfen/uebersichten/kaiserzeit
Bilder:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/15/Giulio-cesare-enhanced_1-800x1450.jpg
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/66/Roemischeprovinzentrajan.png
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/e/eb/Statue-Augustus.jpg
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