Der
letzte Beitrag der Serie handelte von dem Beginn des europäischen Kaisertums in
der Antike. Ganz der römischen Tradition folgten zwei weitere
Kaiserherrschaften. Die eine begründete Karl der Große zu Weihnachten im Jahr
800. Bereits über ein halbes Jahrtausend früher begann allerdings bereits die
byzantinische Kaiserherrschaft, auch bekannt als das Oströmische Reich.
Ehe
der Name in Istanbul geändert wurde, hieß die Stadt am Bosporus Konstantinopel
und davor Byzanz. Das byzantinische Reich erstreckte nach Europa und Asien.
Ganz in der Tradition Roms konzentrierte sich die Aufmerksamkeit des Reiches
auf das Mittelmeer. Für den Großteil Europas galt, dass Latein die dominierende
Allgemeinsprache war, wie heute das Englische. Der Unterschied bestand darin,
dass nur ein kleiner Teil der Bevölkerung diese Sprache verstand. Für das
Oströmische Reich hingegen war das Griechische dominierend, auf allen Ebenen. Obwohl
die Grenzen einem starkem Wandel unterlegen waren, umfassten diese Zeitweise
Unteritalien, Griechenland, Makedonien, Zypern, die Türkei und viele weitere
Gebiete.
Im
3. Jahrhundert war das Römische Reich stark gefährdet. An den Grenzen kam es
immer häufiger und heftiger zu Auseinandersetzungen, so dass das Reich in
Bedrängnis geriet. Eine zusätzliche Schwächung erlitten die Römer aber ebenso
im Innern. Es war eine Zeit der Soldatenkaiser. Ein erfolgreicher Feldherr
wurde von seinen Truppen zum Kaiser ausgerufen. Dieser musste seine Macht
durchsetzen, da es aber zumeist bereits einen oder mehrere Herrscher gab,
versuchten diese natürlich ihre eigene Macht zu behaupten. Der nun neue Kaiser
setzte Feldherren ein, um seine ursprünglichen Gebiete zu verteidigen oder auch
zu vergrößern.
Sie
sehen schon was folgen musste. Es war ein Teufelskreis, denn auch diese
Feldherren rückten nach. Gegen Ende des 3. Jahrhunderts setzte sich Diokletian
als Kaiser durch und er versuchte die Herrschaftspraxis zu reformieren. So
bestimmte er die Einführung der Tetrarchie, der Vierkaiserherrschaft. Ein
Seniorkaiser mit seinem Juniorkaiser beherrschte Westrom, der andere
Seniorkaiser mit seinem Juniorkaiser Ostrom. Diese sollten aber im Einklang
stehen um die Interessen des gesamten Reiches zu verteidigen. Sein Nachfolger
Konstantin verlagerte die „Hauptstadt“ in die ehemalige griechische Provinz
Byzanz. Er ließ die Stadt grundlegend sanieren und erweitern, zudem bekam sie
nun den neuen Namen: Konstantinopel.
Nach
dem Untergang Westroms im Jahr 476 verstand sich Konstantinopel bzw. Ostrom als
einzig legitimer Nachfolger für die Gebiete des Untergegangen Weltreiches. Als
Karl der Große im Jahr 800 zum neuen Römischen Kaiser ernannt wurde, blieb das
natürlich nicht ohne Konflikte.
Nach
anfänglichen Gebietsgewinnung, vor allem im Westen, schrumpfte das
Herrschaftsgebiet im 7. Jahrhundert stark, zu zahlreich waren die äußeren Feinde.
Im Westen entstanden neue Reiche, die mit zunehmend erstarktem Selbstbewusstsein
ihre Herrschaft antraten. Perser, Araber, Avaren und Slaven waren nur einige
der zahlreichen Feinde. Einige der Stämme, die sich um Konstantinopel herum ansiedelten,
konnten militärisch, aber vor allem auch kulturell eingegliedert werden, so
dass Byzanz die Chance hatte wieder zu erstarken. Verschiedene Dynastien
gelangten an die Macht, schafften es sogar ihre Truppen wieder auf Eroberungsfeldzüge
zu schicken und ihr Territorium auszubauen und zu festigen. Doch im Osten kam
eine neue Bedrohung auf, der Byzanz nicht gewachsen war: Das Osmanische Reich.
Während das byzantinische Territorium immer weiter schrumpfte und geschwächt
wurde, riefen sie im westlichen Europa nach Hilfe. Vergebens. Am 29. Mai 1453 eroberten
schließlich die Osmanen die Stadt am Bosporus und auch wenn noch einige
byzantinische Städte ein paar Jahre länger den Angriffen widerstehen konnte, so
war es doch letztlich nur die Galgenfrist vor der Eroberung.
Quellen:
Lexikon
des Mittelalters Band II
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