Medikamente
ermöglichen uns erst den Lebensstandart, den wir heute führen. Dabei sind sie
aber nicht unumstritten. In manchen Fällen geht es sogar soweit, dass
Pharma-Konzerne ihre Pillen teuer verkaufen können, weil sie mit der Angst der
Leute spielen, so jedenfalls denken nicht wenige Menschen. Fakt ist aber, dass
Medikamente aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken sind. Von
Nahrungsergänzungsmitteln über wasserlösliche Schmerztabletten bis hin zu
Antibiotika und anderen starken Wirkstoffen treffen wir sie immer wieder an.
Blicken wir ein paar Jahrhunderte oder gar Jahrtausende zurück, sprechen wir
meist nicht von Medizin, sondern von Arzneien, also einfachen
Kräutermittelchen, die gegen so manches Leiden Wunder bewirken sollten.
Die
Arznei kannte man bereits im Mittelhochdeutschen unter dem Wort arzenie
(Heilmittel), welches von dem Wort arzen (behandeln, heilen) abgeleitet
wurde. Dieses Wort wiederum geht auf das viel ältere Wort arzat aus dem
Althochdeutschen, was Arzt bedeutet. Das Arzneimittelmittel
kam in dieser Form erst im 16. Jahrhundert auf.
Ob
man krank oder gesund war entschied man nicht selbst, nur Gott vermochte den
körperlichen und geistigen Zustand verändern können. So eindimensional, wie es
jetzt klingt, war es jedoch selbst im Mittelalter nicht. In ziemlich jeder
Dokumentation bzw. jeder medizinisch-historischen Aufarbeitung kommt man um ein
Thema nie herum: Die Viersäfte-Lehre.
Der Körper bestand aus 4 Flüssigkeiten, die da wären: Blut, Schleim, rote und schwarze Galle. Zusätzlich gab es noch 4 Eigenschaften für diese
Säfte: Hitze, Kälte, Trockenheit und Feuchtigkeit. Das eine falsche
Ernährung sich negativ auf den Gesundheitszustand auswirkte, wusste man
bereits. Je nachdem was man aß, wirkte es sich auf die Säfte und demzufolge den
Körper aus. Es existierte die Vorstellung, dass man diese Säfte einfach durch
das Essen ändern konnte. So sollten zarte und warme Speisen dem Menschen zu
länger zu besserer Gesundheit verhelfen, als kalte und grobe. Ein Koch war
quasi nichts anderes als ein täglicher Leibarzt. Er besaß auch das Wissen, wie man
die Speisen verändern konnte, um andere Charaktereigenschaften anzusprechen. Was
also besonders schädlich für die Gesundheit war, unterschied sich von Mensch zu
Mensch. Doch gab es auch allgemeingültige Mittelchen?
Ja,
es gab sie. Verschiedene Kräuter und Gewürze hatten natürlich auch Einfluss auf
den Menschen.
Anis
- Gegen Kopfschmerzen und üblen Mundgeruch
Galgant
- Stärkt
den Magen, das Herz und das Hirn
Ingwer - Hilft
gegen Zahnschmerzen
Knoblauch - weicht
Geschwüre auf und lässt den Eiter abfließen
- hilft gegen Haarausfall, soll aber den Augen schaden
- schützt gegen wilde Tiere
Kümmel - stärkt
Magen, Herz und vertreibt Würmer aus dem Magen
Muskatnuss - stärkt
den Magen
Petersilie - fördert
die Wundheilung
- fiebersenkend
- regt Blase, Nieren, Darm und Galle an
Zimt - hilft gegen Husten und Schnupfen
- stärkt Augen und Herz
- reinigt das Blut
Quellen:
Etymologisches
Wörterbuch des Deutschen
Michael
Kirchschlager: Ich will ein guter Koch sein.
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