Unser
heutiger Ausflug führt uns in den Osten Europas, zur Monarchie des
Doppelkopfadlers. Die Rede ist natürlich vom Reich der russischen Zaren. Doch
zuvor müssen wir etwas zurückblicken, denn alles beginnt in Byzanz. Als die
Osmanen 1453 vor den Toren Konstantinopels stehen, scheint es um die
christliche Hoheit am Bosporus geschehen zu sein. Doch Russland wird sich nach
dessen Verfall und der Florentiner Kirchenunion selbst zu einem „Dritten Rom“
stilisieren.
Man
kann im 16. Jahrhundert ganz gewiss noch nicht von dem Russland sprechen, zu
dem es sich erst noch entwickeln sollte. Vielmehr ist es wichtig einen kurzen
Überblick zur Geschichte des Zarenreiches in den Anfängen zu geben. Dabei muss
stark auf die allgemeine Entwicklung eingegangen werden, denn wieder einmal ist
es unmöglich die sehr komplexen Vorgänge so auf den Punkt zu bringen, dass alle
politischen und persönlichen Bewegungen erfasst werden. Russland war ein
Vielvölkerreich. Konkret bedeutet es, dass es viele verschiedene Ethnien und
Religionen in diesem riesigen Reich gab.
Der
Begriff Zar, gleichzusetzen mit den Kaisertiteln Westeuropas, leitet sich von
dem römischen Feldherren Gaius Julius Caesar ab. Diesen Titel führten
ursprünglich bulgarische Herrscher, später gelangte dieser zum kleinen
Fürstentum Moskau. So viele verschiedene Teilreiche es auch gab, so einfach
möchte ich den Ablauf des Aufstieges zur europäischen Kaisermacht darstellen.
Die ausgedehnten Urwälder schützten Moskau vor der „Goldenen Horde“, den
Reitern des Dschinghis Khan. Es war ein großes Glück für das Fürstentum, denn
so hatte es Zeit zu erstarken. Nachdem die umliegenden Fürstentümer erobert
wurden, wandten sie sich den Ländern der Goldenen Horde und die der ehemaligen
Kiewer Rus zu.
Die
Kiewer Rus war ein ebenfalls großes Reich, welches im 13. Jahrhundert von den
Mongolen erobert wurde. Im Selbstverständnis sahen die Moskauer Fürsten sich
als Erbe dieses Reiches. Um dies zu verstehen, müssen wir in das 10.
Jahrhundert zurückgehen, als eine byzantinische Prinzessin nach Kiew
verheiratet wurde. Der Aufstieg zur Weltmacht beginnt unter Iwan dem Schrecklichen im 16.
Jahrhundert. Fortan begann Moskau zu expandieren. Unter Peter dem Großen erfolgte im 17./18. Jahrhundert eine umfangreiche
Modernisierung des Reiches. Ob Schiffbau, Armee, Politik oder Gewerbe, er war
bestrebt sein Land an den Rest Europas anzubinden. Er war es auch, der St.
Petersburg erbauen ließ, die fortan als neue Hauptstadt diente.
In
St. Petersburg fand auch eine der dunkelsten Stunden der russischen Geschichte
statt, als Soldaten die Zarenfamilie hinrichteten. Dabei hatten es Nikolaus II. Romanov und seine
Vorgänger Jahrzehnte lang versäumt Reformen durchzusetzen. Hunger und bittere
Armut förderten schließlich die Oktoberrevolution, die durch den
Ersten Weltkrieg erst ermöglicht wurde. Dieser große Krieg war es, der sämtliche Kaiserherrschaften in Europa ein Ende setzte.
Ersten Weltkrieg erst ermöglicht wurde. Dieser große Krieg war es, der sämtliche Kaiserherrschaften in Europa ein Ende setzte.
Quellen:
Kappeler,
Andreas: Rußland als Vielvölkerreich
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