In
Merseburg und der Umgebung stand über die Jahrhunderte hinweg immer eine Person
an der Spitze, der Bischof. Doch auch er hätte nicht ohne die vielen
Kirchendiener regieren können. Domkapitel, Pfarrer, Diakon oder Vikar, all
diese Namen stehen für die Vielzahl an Berufen, die man benötigte, um die
weltlichen und die geistlichen Bereiche eines Bistums verwalten zu können.
Chorherren
Auch
unter dem Namen „Kanoniker“ bekannt. Ihre Hauptaufgabe besteht in dem
sogenannten Chorgebet, welches zusammen abgehalten wurde. Ihnen waren zudem
auch bestimmte andere kirchliche Dienste auferlegt.
Diakon
Ein
Geistlicher mit höherer Weihe. In der Hierarchie steht dieser allerdings noch
unter dem Priester. In der Antike
meist mit der Fürsorge um die Armen betraut, bilden sie heute lediglich eine
Vorstufe zum Priestertum. Ihm kommen zudem diverse Aufgaben während eines
Gottesdienstes zu.
Domprobst
Diesem
Amt oblag die Führung des Domkapitels,
welches wiederrum die Körperschaft der Geistigen an einer Domkirche darstellte.
Das Domkapitel schlug den neuen
Bischof vor. War kein Domprobst vorhanden, übernahm der Domdechant die Aufgaben.
Geistlicher Rat
Es
ist das beratende Gremium eines Bischofs. Manchmal handelte es sich dabei aber
auch nur um einen Ehrentitel, welchen der Bischof verleihen konnte.
Kaplan
Kaplane
begegnen uns in den Urkunden häufig. Heutzutage verbinden wir dieses Amt meist
mit dem Titel eines Hilfspriesters in einer Pfarrei. Mancherorts ist er auch
gleichbedeutend mit dem Titel des Vikar.
Ursprünglich war er für den Gottesdienst an einer Kapelle verantwortlich. Dabei
war auch der Ort seiner Amtsausübung namensgebend. In einem Schloss
beispielsweise sprach man von dem Schlosskaplan.
Küster
Aus
dem lateinischen übersetzt bedeutet es so viel wie „Wächter“. Für die
liturgischen Geräte und Gewänder war der Küster zuständig, also für die
Aufbewahrung und Wartung. Er war unter anderem auch dem Dorfpfarrer an die
Seite gestellt und für die Schule zuständig. Außerdem musste der Küster den
Gottesdienst vorbereiten und die Kirchenglocken läuten.
Natürlich
waren das noch längst nicht alle Kirchenämter. Dabei stellen diese Definitionen
keine ultimative Weisheit dar, denn viele der Ämter überschnitten ihre
Kompetenzen und teilweise unterschieden sich die Namen dieser auch regional.
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