An
was denken Sie bei dem Begriff Glücksbringer? Fallen Ihnen auch sofort Dinge
ein wie Hasenpfote, Schornsteinfeger oder Kleeblatt? Manche halten es für
Aberglauben, manche schwören darauf. Unsere Welt steckt voller solcher
Gegenstände, Symbole und Namen. Letztere finden wir sogar meist in jeder Stadt,
ob groß oder klein. Die Rede ist von den Namenszusätzen
bei Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen,
Kirchen oder sogar Friedhöfen. Einrichtungen dieser Art wurden von ihrem
meist kirchlichen Träger mit einem Patron geweiht, einem persönlichen
Glücksbringer sozusagen. Dabei haben selbst so schon viele Berufsgruppen ihren
eigenen Patron, der über einen wachen und helfen soll. Diese Entwicklung können
wir bereits vor der Jahrtausendwende des Jahres 1000 feststellen, dabei gewinnt
sie im Laufe des Mittelalters eine immer größere Bedeutung.
Dem
Patron werden dabei allerlei Eigenschaften zu teil. Sein Name soll Unheil
abwehren, helfen Leiden zu lindern oder einfach nur dafür sorgen, dass
zukünftig das Glück weiterhin Einzug hält. Um sein eigenes Seelenheil zu
gewährleisten, spendete man etwas Geld oder stiftete etwas zu Ehren des
Heiligen. Sogar in Merseburg wimmelt es regelrecht von ihnen. Anfangen müssen
wir natürlich bei dem Schutzheiligen der Stadt selbst.
St. Laurentius
Sein
Leben verbrachte er als Kleriker in Rom, wo er seinen Tod durch eine Exekution
fand. Er soll enthauptet worden sein und starb als Märtyrer am 10. August 258.
Dies ist ebenso sein Gedenktag. Im Jahr 955 gelang Otto I. ein bedeutender Sieg
über die Ungarn. Bereits vor der Schlacht schwor er dem Tagesheiligen ein
Bistum zu stiften. Dieser ist
der Patron der Armen, der Bäcker, der Bibliothekare, der Glasbläser, der Köche
und der Köhler. Im Bereich der Krankheiten ist er für Verbrennungen und
Hexenschuss zuständig.
St. Barbara
Das
ehemalige Hospital auf dem Neumarkt trug den Namen dieser Patronin. Frauen als
Heilige sind nicht selten. Als historische Person lässt sie sich nicht
nachweisen, lediglich eine Legende, Jahrhunderte nach ihrem Tod entstanden,
verweist auf sie. Auf Grund ihrer Schönheit kerkerte ihr Vater sie ein. In der
Haft konvertierte sie zum Christentum. Zwar gelang Barbara die Flucht und ein
Felsen verbarg sie währenddessen, doch ein Hirte verriet sie schließlich. Wieder
eingekerkert wurde sie gefoltert und von ihrem Vater enthauptet. Als Strafe
dafür wurde er von einem Blitz erschlagen. Sie ist die Patronin der Bergleute,
der Bauarbeiter, der Artellerie und der Sterbenden. Ihr Tag ist der 4.
Dezember.
St. Georg
Der
heilige Georg ist einer der am weit Verbreitesten Namensgeber für
Kliniken. Über das Leben dieses Heiligen
existiert auch nur eine Legende. Er soll sich während des Kriegsdienstes für
seinen Herrn, den Römischen Kaiser Diokletian
(um ca. 240 - 312), zum christlichen Glauben bekannt haben. Er wurde ebenfalls, wie die beiden bereits genannten Heiligen, durch eine Enthauptung hingerichtet. Als ehemaliger Krieger verbreiteten Soldaten seinen Kult und er gilt ebenso als Schlachtenhelfer. Als Patron wachte er über Herrschaften, Burgen, Schlösser, Orden und Bruderschaften. Zudem erwählten ihn einige Nationen als ihren Landespatron, wie Schweden, Ungarn, Russland und allen voran England.
(um ca. 240 - 312), zum christlichen Glauben bekannt haben. Er wurde ebenfalls, wie die beiden bereits genannten Heiligen, durch eine Enthauptung hingerichtet. Als ehemaliger Krieger verbreiteten Soldaten seinen Kult und er gilt ebenso als Schlachtenhelfer. Als Patron wachte er über Herrschaften, Burgen, Schlösser, Orden und Bruderschaften. Zudem erwählten ihn einige Nationen als ihren Landespatron, wie Schweden, Ungarn, Russland und allen voran England.
Menschen,
die als „Hausdrachen“ gelten, sollten bei diesem Heiligen lieber vorsichtig
sein, denn Georg war als Drachentöter berühmt. Zum Glück sagt dieser Ruf nichts
über die jeweilige Einrichtung aus, auch wenn abergläubische Menschen dies als
ein Zeichen deuten könnten. Immerhin soll er gegen Hautkrankheiten, Fieber und
Syphilis helfen. Sein Tag ist der 23. April.
Ob
Patron oder nicht, im Grunde genommen ist es egal, ob eine Einrichtung einem
„Heiligen“ geweiht wurde, denn nicht er ist es der sich um die Bedürftigen
kümmert. Es sind noch immer die Menschen, die sich gegenseitig versorgen.
Dieser Schutzheilige diente in der Vergangenheit lediglich als Symbol,
heutzutage sollte aber nicht ihm der Verdienst zukommen, sondern all den
Helfern, denen die Menschen am Herzen liegen.
Quelle:
Lexikon
des Mittelalters
http://www.heiligenlexikon.de/
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