Mittwoch, 4. März 2015

99. Beitrag - Kräuter und Arzneien

Medikamente ermöglichen uns erst den Lebensstandart, den wir heute führen. Dabei sind sie aber nicht unumstritten. In manchen Fällen geht es sogar soweit, dass Pharma-Konzerne ihre Pillen teuer verkaufen können, weil sie mit der Angst der Leute spielen, so jedenfalls denken nicht wenige Menschen. Fakt ist aber, dass Medikamente aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken sind. Von Nahrungsergänzungsmitteln über wasserlösliche Schmerztabletten bis hin zu Antibiotika und anderen starken Wirkstoffen treffen wir sie immer wieder an. Blicken wir ein paar Jahrhunderte oder gar Jahrtausende zurück, sprechen wir meist nicht von Medizin, sondern von Arzneien, also einfachen Kräutermittelchen, die gegen so manches Leiden Wunder bewirken sollten.

Die Arznei kannte man bereits im Mittelhochdeutschen unter dem Wort arzenie (Heilmittel), welches von dem Wort arzen (behandeln, heilen) abgeleitet wurde. Dieses Wort wiederum geht auf das viel ältere Wort arzat aus dem Althochdeutschen, was Arzt bedeutet. Das Arzneimittelmittel kam in dieser Form erst im 16. Jahrhundert auf.

Ob man krank oder gesund war entschied man nicht selbst, nur Gott vermochte den körperlichen und geistigen Zustand verändern können. So eindimensional, wie es jetzt klingt, war es jedoch selbst im Mittelalter nicht. In ziemlich jeder Dokumentation bzw. jeder medizinisch-historischen Aufarbeitung kommt man um ein Thema nie herum: Die Viersäfte-Lehre. Der Körper bestand aus 4 Flüssigkeiten, die da wären: Blut, Schleim, rote und schwarze Galle. Zusätzlich gab es noch 4 Eigenschaften für diese Säfte: Hitze, Kälte, Trockenheit und Feuchtigkeit. Das eine falsche Ernährung sich negativ auf den Gesundheitszustand auswirkte, wusste man bereits. Je nachdem was man aß, wirkte es sich auf die Säfte und demzufolge den Körper aus. Es existierte die Vorstellung, dass man diese Säfte einfach durch das Essen ändern konnte. So sollten zarte und warme Speisen dem Menschen zu länger zu besserer Gesundheit verhelfen, als kalte und grobe. Ein Koch war quasi nichts anderes als ein täglicher Leibarzt. Er besaß auch das Wissen, wie man die Speisen verändern konnte, um andere Charaktereigenschaften anzusprechen. Was also besonders schädlich für die Gesundheit war, unterschied sich von Mensch zu Mensch. Doch gab es auch allgemeingültige Mittelchen?

Ja, es gab sie. Verschiedene Kräuter und Gewürze hatten natürlich auch Einfluss auf den Menschen.

Anis               -           Gegen Kopfschmerzen und üblen Mundgeruch

Galgant         -           Stärkt den Magen, das Herz und das Hirn

Ingwer           -           Hilft gegen Zahnschmerzen

Knoblauch     -           weicht Geschwüre auf und lässt den Eiter abfließen
                      -           hilft gegen Haarausfall, soll aber den Augen schaden
                      -           schützt gegen wilde Tiere

Kümmel         -           stärkt Magen, Herz und vertreibt Würmer aus dem Magen

Muskatnuss  -           stärkt den Magen

Petersilie       -           fördert die Wundheilung
                      -           fiebersenkend
                      -           regt Blase, Nieren, Darm und Galle an

Zimt                -           hilft gegen Husten und Schnupfen
                       -           stärkt Augen und Herz
                       -           reinigt das Blut

Quellen:

Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Michael Kirchschlager: Ich will ein guter Koch sein.

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