Sonntag, 19. April 2015

101. Beitrag - Schulgeschichte



Für viele Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene ist es ein leidiges Thema. Man muss früh aufstehen, hastig frühstücken und sich auf den Weg machen. Entweder zu Fuß, per Fahrrad oder Bus gelangt man dann zum Schulgebäude. Man trifft Freunde, aber auch Menschen, die man nicht sonderlich mag. Die Lehrer sind ebenso vielfältig wie die Fächer, die angeboten und unterrichtet werden. Stets ist man bemüht die besten Noten zu bekommen, da diese Noten über die Zukunft eines jeden Einzelnen entscheiden sollen, zumindest was die Wahl des Berufes oder des Studiums angeht. Während Klausuren und Abschlussprüfungen meistens das große Böse für die Schüler sind, nerven doch eigentlich mehr die kleinen, unangekündigten Tests und Leistungskontrollen.

Auf der anderen Seite stehen die Lehrer, deren Aufgabe es ist, die Kinder bestmöglich auf die Zukunft vorzubereiten. Tagtäglich haben sie es auch mit vielen verschiedenen Persönlichkeiten zu tun, manche aufmüpfig, manche ganz brav und wieder andere liegen irgendwo dazwischen. Immer mehr Schulen kämpfen um ihren Erhalt, da schwindende Schülerzahlen kleinere Standorte bedrohen. So sieht die Situation ungefähr in den 2010er Jahren aus. Doch wie sah es früher aus?

Gehen wir einmal 50 Jahre zurück. In der Heftreihe „Unser Merseburger Land“ erschien der Artikel: „Aus der Geschichte des Schulwesens im Kreise Merseburg“ von Andreas Wrackmeyer. Dargestellt wurde dabei die Situation der Schulen 1964. Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges und dem Wiederaufbau war man stolz auf sein Land, ganz besonders jedoch lobte der Autor das Schulwesen, welches „vorbildlich für ganz Deutschland“ war.

Immer wieder wird in seinem Artikel deutlich, wie fortschrittlich die Deutsche Demokratische Republik im Vergleich zum Deutschen Kaiserreich war. Aber natürlich zielten die Seitenhiebe auch auf das kapitalistische Ausland ab, denn laut eigener Aussage waren alle Schüler gleich. Zudem brüstete man sich mit der Leistungsfähigkeit des Systems. Während es im Jahr 1895 im Kreis 87 Schulen mit 9600 Schülern gab, waren es im Jahr 1964 bereits 22000!

Von den bloßen Zahlen dürfen wir uns keineswegs täuschen lassen, immerhin existierte zur Kaiserzeit eine völlig andere Schulstruktur. So gut wie jedes Dorf verfügte über mindestens eine Schule. Oftmals unterrichtete ein Lehrer sämtliche Fächer und alle Schüler, wobei die Älteren den Jüngeren halfen. Doch auch dies ist ein einseitiges Bild, denn das Schulsystem unterschied sich innerhalb Deutschlands ganz erheblich.

Wie die Situation auf den Dörfern unserer Heimat aussah, wird Thema des kommenden Beitrags.

Bildquelle:

http://www.schilder-schenken.de/images/product_images/original_images/spassschilder_ende_kindergarten.png

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